Baugeschichte

Spätmittelalter

Im Jahr 1286 begann Wipertus Rude de Rudenau mit dem Bau einer wehrhaften Burganlage auf dem Berg über Bödigheim. Es könnte eine Anlage mit 4 Türmen gewesen sein, von denen einer heute noch steht. An ihm kann man auf zwei Seiten die Ansätze der mächtigen Wehrmauern erkennen, die vermutlich zwei Wohnhäuser, Nutzgebäude, eine Kapelle und einen Brunnen umschlossen. Ein Burggraben mit Zugbrücke begrenzte die Anlage zum weiteren Berg hin.

Zu Füßen der Burg entstand eine Vorburg mit Stallungen, Scheune, Mühle, Brunnen und kleineren Häusern, ebenfalls von Mauern umschlossen, davor ein Wassergraben. Vorhof und Burg waren durch einen Pfad verbunden. 

Renaissance

Ab 1597 wurde die Burg in eine repräsentative Schlossanlage im Stil der Renaissance umgestaltet: Ein großer Teil der Wehrmauer wurde abgetragen, der Burggraben zugeschüttet. So entstand Raum für ein großes mehrstöckiges Wohngebäude mit kunstvollen Steinmetzarbeiten an den Giebeln. 

Im 30-jährigen Krieg – etwa 1635 – wurden das Dorf und die Vorburg zerstört. Das Renaissanceschloss wurde zur Ruine. Der Burgberg blieb bis zum 18. Jahrhundert unbewohnt. 

Barock

Am nördlichen Ende des Vorhofes  wurde 1722 mit dem Bau eines Schlosses im Stil der neuen Zeit begonnen: Zwei Pavillonbauten mit langgestrecktem Mittelbau, im Erdgeschoss Ställe und Wirtschaftsräume, gewohnt wurde im ersten und zweiten Geschoss. Vom Haupteingang führt eine Blickachse bis in den neu gestalteten Park.

Als der Wohnraum für die wachsende Familie zu knapp wurde, wurden fünf Jahre lang  Teile des Burgberges abgetragen und von 1761 bis 1771 ein zweites Schloss errichtet. Damit war die barocke Anlage abgeschlossen. 

Nach fast 20-jährigem Leerstand in den Jahren 1848 bis 1862 musste das erste Schloss von Grund auf renoviert werden: Es wurde biedermeierlich weiß verputzt und mit grünen Fensterläden versehen. So ist auch diese Epoche in der Schlossanlage von Bödigheim vertreten. 

Gegenwart

Das Konzept „Erhaltung durch Nutzung“ wird seit 1985 kontinuierlich umgesetzt. Die Familie Rüdt von Collenberg hat mit großem finanziellem Einsatz und professioneller Kreativität die meisten Gebäude saniert und Wohnraum nach modernen Standards geschaffen. Verbleibende Aufgaben und neu auftauchende Probleme werden angepackt.

 
Turm aus dem 13. Jahrhundert
1/11  Turm aus dem 13. Jahrhundert 
 
Rennaissance Fassade (1595)
2/11  Rennaissance Fassade (1595) 
 
Spion aus dem Burggärtchen
3/11  Spion aus dem Burggärtchen 
 
Das Schloss im Winter
4/11  Das Schloss im Winter 
 
Barock Fassaden
5/11  Barock Fassaden 
 
Blickachse in den Park
6/11  Blickachse in den Park 
 
Brunnen im Park
7/11  Brunnen im Park 
 
Alle Baustile in einem Bild
8/11  Alle Baustile in einem Bild  
 
Fundstücke aus der Renaissance-Ruine
9/11  Fundstücke aus der Renaissance-Ruine 
 
Blick vom Schlossteich
10/11  Blick vom Schlossteich 
 
Eingangsbereich Süden
11/11  Eingangsbereich Süden 
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Die Schlossanlage ist Privatbesitz und steht für Besichtigungen nicht zur Verfügung.

Kontakt:

Freiherrlich Rüdt von Collenberg'sche Schlossgesellschaft
Rolf Freiherr Rüdt von Collenberg
Am Schlossberg 2
74722 Buchen-Bödigheim


Telefon: +49 6292 73 00
E-Mail: [email protected]

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